Ein intensives Kammerspiel über Liebe, Verlust und die schmerzvolle Kunst des Loslassens: Zehn Jahre nach dem tragischen Verlust ihres Sohnes treffen sich ein Mann und eine Frau zum ersten Mal wieder – an dem Ort, an dem er begraben liegt. Was als formales Gespräch beginnt, entwickelt sich zu einer schonungslosen Auseinandersetzung mit Schuld, Trauer und der Frage, ob Vergebung möglich ist. Mit präziser Sprache und leisen, aber tiefen Emotionen seziert Lot Vekemans das fragile Geflecht einer Beziehung, die vom Leben aus den Angeln gehoben wurde. Das Stück besticht durch Klarheit, psychologische Genauigkeit und große emotionale Wucht. Es zeigt, wie nah Schmerz und Zärtlichkeit, Entfremdung und Nähe beieinander liegen – und dass manchmal ein einziger Moment genügt, um alles zu verändern. Gift ist ein Theatererlebnis, das uns so nah an die Figuren heranführt, dass wir glauben, neben ihnen zu sitzen – und das noch lange nach dem letzten Wort in uns weiterklingt.