 | Gewalt und Krieg sind nie eine Lösung. Nie. Und dennoch begleiten sie die Menschheitsgeschichte seit ihren Anfängen. Warum? Menschen handeln oft nicht rational, sondern aus tief verwurzelten Emotionen heraus: Gier nach Reichtum oder Einfluss, der Drang nach Macht und Kontrolle, das Gefühl tiefer Verletzung oder Enttäuschung, der Wunsch nach Rache, das Gift des Neids oder das Empfinden, benachteiligt und ungerecht behandelt worden zu sein. Auch Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung können Menschen dazu treiben, Grenzen zu überschreiten.
Diese Emotionen sind keine Entschuldigung für Gewalt, aber sie helfen, die Beweggründe zu verstehen. Friedrich Schiller greift all diese Themen auf und packt sie in ein ergreifendes Drama: »Die Räuber«. Es zeigt, wie familiäre Konflikte, soziale Ungerechtigkeit und psychische Zerrissenheit Menschen zu zerstörerischen Entscheidungen treiben können. Trotz seines »Alters« ist das Stück in seiner emotionalen und psychologischen Tiefe erschreckend aktuell – ein Spiegel der Abgründe menschlicher Natur.
»Die Räuber« wurden am 13. Januar 1782 in Mannheim uraufgeführt. Das Stück war ein Skandal – und Schiller auf einen Schlag berühmt. Übrigens hat er in dieser Zeit auch den Schwetzinger Schlossgarten besucht und bewundert. Ich würde ihn zu gern nach seiner Meinung zu Joerg Mohrs Inszenierung der »Räuber« fragen.
Wir freuen uns auf Sie.
Ihre Birgit Schillinger
(Vorsitzende »Freundeskreis theater am puls e.V.«)
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