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Fucker
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Schauspiel mitten aus dem Leben
von Isabel Torres
90 min ohne Pause

Uraufführung: 20. November 2015
Inszenierung: Joerg Steve Mohr
Bühne: Joerg Steve Mohr, Teresa Ungan
Ausstattung: Teresa Ungan

Aufführungsrechte: theater am puls gGmbH, Schwetzingen

 

Es spielt: Nikolas Weber
 

Termine für Ihre Klasse nach Absprache

Es ist doch so schwer, das Leben eines heranwachsenden Menschen zu verstehen - zu spüren. Isabel Torres schafft es, mit ihrer poetischen Sprache und dem Blick ihrer Generation ein Theatererlebnis der besonderen Art zu zaubern. Spannend wie ein Thriller und doch zärtlich wie eine Liebesgeschichte nimmt uns Nikolas Weber mit auf eine Reise durch die Seele des jungen, sensiblen Protagonisten. Zerbrechlich und voller Wut und Verzweiflung führt er uns vor Augen, was es heißt zu leben, zu überleben in einer Welt, die nicht die seine ist. Ein Theaterabend, der unter die Haut geht. Ein Stück, das die junge Generation von heute wie in einem Schnappschuss festhält.

MANCHMAL VERGESSE ICH, WER ICH BIN. NICHT IMMER, NUR AB UND ZU. DAS PASSIERTJEDEM EINMAL. BITTE SAGT NICHT, DASS ES ANDERS IST.

 

Das Stück ist einer zufälligen Begegnung zwischen der Oberschülerin, Isabel Torres, und dem Regisseur des Theaters, Joerg Mohr, zu verdanken.

Ein Brief zeigte sofort das poetische Talent der Schülerin und wurde die Grundlage für ein Stück über die Innenseite des Außenseins Schülerin.

Viele Gespräche folgten, ein halbes Jahr Arbeit, Bearbeitung der Vorlage und Inszenierung mit dem jungen Schauspieler, Nikolas Weber. Nun ist das Stück fertig. Nikolas Weber spielt dieses Stück über 90 Minuten lang alleine, Isabel Torres erlebt ihr Werk „lebendig“ (die Worte, die geschriebenen, werden nun gesprochen und viele, viele hören sie…) und Joerg Mohr erfährt, wie sich Jugendliche wandeln, wenn sie zeigen, was in ihnen ist.

Die Zuschauer, die bei diesem Stück häufig Schulklassen sind, denn es ist eine theaterpädagogische Arbeit und soll zu Auseinandersetzungen, Gesprächen innerhalb Schulklassen anregen, sind eingeladen, jenen Teil der Jugendlichen zu erfahren, den sie sonst so gerne hinter der Fassade der „besten Eltern / Erwachsenen“ verbergen.

Das Stück zeigt virtuos, denn es sind – obwohl nur eine Person spielt – häufig mehrere Figuren anwesend, die Nikolas Weber konturenklar und differenziert herausschält und individualisiert, die Innenseite der Außenseite Schüler/in.

Außen sehen wir einen Schulbank drückenden oder verweigernden Schüler. Innen tobt Hass, Verletzung, Trauer und unbändigbare Wut. Wut ist eine innerseelische Reaktion auf Ohnmacht und Tabu. Je größer sie ist, desto schmerzhafter ist die Ohnmacht und Bedeutungslosigkeit. Hier ist sie so groß wie ein Monster. Hier ist sie so groß, dass ihr nicht einmal das Modeplakat RITZEN zur Verfügung steht. Hier kann sie sich gar nicht zeigen, weil Wut ja schon eine Modegeste geworden ist und es schick ist, unter den „besten Müttern“ und dem Hunger im Überfluss zu leiden. Die Ausweglosigkeit der Wut zeigt sich im Hass und in der Kälte. „Ich konnte nicht spüren, was ich fühlte“. Alle, die da sind, sind zu viel, zu nah, sind „Fucker“ oder „Huren“. Alle, die weg sind, weil der Zeitpunkt falsch war, der Augenaufschlag schief oder die Wimper, die gefallene, schon längst eingesammelt, werden gerufen, erschrien, bis der Ruf verhallt ist. So bleiben nur noch die Pistole und die Beerdigung. Das einzig immer seiende Fest. Das Leben ist nur noch Blut und Erbrochenes – andere Säfte fließen nicht mehr, Tränen verwandeln sich sofort in das eine oder andere.

„Nur die Gottverdammten kriegen es nachgeschmissen, das Leben.“ 

Das Stück, die Inszenierung, dieser Einblick in die Seele bietet reichhaltige Gesprächsgrundlage für Jugendliche, die miteinander sind. Wenn sie die Gewohnheit des Tabus überwinden, wenn sie zulassen, dass in ihnen etwas brodelt, was in anderen wütet, dann können sie erspüren, was es heißt, Jugendlicher in einer Welt zu sein, in der keine Scham mehr ist aber so viel Tabu. Einen Augenblick dürfen sie dann in den Spiegel schauen und einen Aspekt von sich sehen – vielleicht vergrößert oder vertieft, aber sicher vertraut.



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