"„Angsmän“ ist ein Theaterstück, das spielend und ohne Aufwand die Kinder der Grundschule in den Bannzieht. Obwohl wenig passiert und das ganze Stück nur ein Bühnenbild hat, geht es doch in rasender Geschwindigkeit vorbei.
Ein Mädchen, 9 Jahre, Jennifer Mann, kommt vom Fußballspiel nach Hause, ist hungrig und will ihrer Mutter vom Sieg des Spiels erzählen und sich den Hunger stillen lassen, da erwartet sie Leere und Stille. Über eine Nachricht erfährt Jennifer, dass die Mutter – wie so oft – eine Nachtschicht übernehmen muss und Order gibt, wo Essen ist, wie lange der Fernseher laufen darf und dass die „große“ Jennifer ja wohl sicherlich alles alleine kann. Über einen Nebensatz erfährt das Publikum, dass der Vater davon ja nichts wissen muss. Nun ist Jennifer alleine und will forsch den Abend mit lauter verbotenen Dingen angehen, da fallen ihr erst Angsmän und dann Pöbelmän in die Wohnung. Die große Angst des Angstmän und das schreckliche Auftreten des Pöbelmän lassen uns Angst und Schrecken verstehen. Ganz geschickt, voller Kinderherz und Einfühlung, bestückt mit Offenheit und Ehrlichkeit durchwandern alle drei SpielerInnen ihre Nöte, Zwänge und Sorgen und gelangen gestärkt und frei von Plagen in den Morgen.
Das Stück endet, wie es begonnen hat: Jennifer ist in der Wohnung auf dem Sofa, in Kissen und Decken gekuschelt.
Alle drei SchauspielerInnen, Beate Krist, Daniele Veterale und Sebastian Schwarz spielen so glaubhaft, wahrhaftig und gut, dass wir alle hineingezogen werden in Gefühle und Anliegen, in Wege, die jede/r von uns geht, um irgendwie mit Ängsten und Verletzungen umzugehen.
Diese Stück eignet sich besonders für Themen wie Gemeinschaft, Mobbing, Angst und Unsicherheit. Auch Kinder mit Wünschen, Träumen und viel Phantasie können sich gemeint fühlen. Das Publikum erhält so viele Denk- und Fühlangebote, dass sicherlich viel in jedem Schüler und in der Klasse als Gemeinschaft bewegt werden kann."
Samiya Beilgin