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Hikikomori
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Schauspiel
von Holger Schober

Premiere: 12. Januar 2018
Inszenierung: Joerg Steve Mohr
Regieassistenz: Jana Kühnle 
Bühne: Joerg Steve Mohr, Teresa Ungan, Bernd Spielbrink, Tobias Disch
Ausstattung: Teresa Ungan

Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag, 21465 Reinbek 

Es spielen:
Daniel Friedl, Jana Kühnle
 

Als Hikikomori werden in Japan Menschen bezeichnet, die sich freiwillig in ihrer Wohnung oder ihrem Zimmer einschließen und den Kontakt zur Gesellschaft auf ein Minimum reduzieren. H. tut genau das, er hat sich von der Gesellschaft abgeschottet. H. hat vergessen, wo die Tür ist. Er lebt allein in seinem Zimmer, lediglich durch ein Chatportal hält er Kontakt nach außen. Dort lernt er Rosebud kennen, vielleicht ein rothaariges Mädchen. H.´s Interesse ist geweckt. Schafft das rothaarige Mädchen, was seine Schwester und seine Mutter nicht schaffen: zu ihm durchzudringen? Die Erinnerungen an die Welt jenseits des Zimmers machen es H. schwer, die Tür nach draußen zu finden.

»Hikikomori« ist nach »Fucker« und »Angstmän« die dritte Produktion der Theaterpädagogik. Mit Daniel Friedl (Staatstheater Mainz) hat das tap einen tollen Schauspieler für diese Produktion gewinnen können.

 

Hikikomori (H.) ist jemand, der sein Zimmer nicht verlässt. H. bleibt Tage, Wochen, Monate oder Jahre in einem Raum und verlässt diesen nur, um im kleinen Wohnaußen das Nötigste zu tun. Dann eilt, krabbelt, rennt, flieht, schleicht … er wieder in seinen Raum. Manchmal vergisst H., wo die Tür ist. Dann bleibt er nur noch in diesem Zimmer. Der Regisseur und Intendant des Theater am Puls in Schwetzingen hat für alle Schwetzinger Schulen das theaterpädagogische Stück „Hikikomori“ inszeniert. Die Zuschauer, also die besuchenden Klassen, sitzen mit H. in seinem Zimmer. Sie stolpern sozusagen ganz nah zu H. und spüren und fühlen für ca. 80 Minuten wie H. lebt. Sie erleben ihn, denn er (gespielt von dem Schauspieler Daniel Friedl aus Mainz) ist gläsern. Alles, was in ihm ist, veräußert er. Durch die Bilder, die er gekonnt, sensibel, leise und deutlich, zart und dringend den Zuschauern gibt, werden diese zu ihrem eigenen, tief inneren Hikikomori geführt. Wir alle tragen ein wenig Hikikomori in uns. Die meisten von uns so wenig, dass sie ihr Leben gestalten können, ihre Freude und ihren Schmerz im Leben spüren und fühlen können und mit dem Leben Veränderung und Heilung zulassen können. Im Tap in Hikikomoris Zimmer wird es eng. Dort stinkt es. Dort ist es dreckig, vergammelt, durcheinander. Die Zuschauer sind mit ihm dort und spüren ähnlich wie er den Lichtstrahl, den Windhauch oder eben die Erleichterung, wenn Rosebud, das rothaarige Mädchen aus dem Chatportal, ihr ersehntes „Ping“ ertönen lässt und einen Austausch beginnt, so wie eben die „Chatgespräche“ sind. Immer wenn von außen etwas in uns dringen darf, wird eine Veränderung ausgelöst. Das passiert sozusagen selbstverständlich. Auch H. erfährt Veränderung. Ob diese reicht, die Zimmertür zu finden, sie zu öffnen und das Außen zuzulassen? Das Stück ist für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 angeboten. Durch die Bilder werden die Zuschauer eingeladen, die eigenen, tief innen verschlossenen Bilder zu ahnen, mit ihnen einen Hauch von Kontakt aufzunehmen und sie zum Leuchten zu bringen. Es sind schöne, starke, zarte Bilder – für alle etwas dabei. Diese Bilder bieten später die Möglichkeit, einen Austausch zu gestalten, Worte für das Unaussprechliche zu finden.

Schüler könnten …:

  • … in Partnerarbeit selbst einen Chatverlauf erfinden.
  • … ihre eigenen Hikikomori-Bilder malen.
  • … ihr „rothaariges Mädchen“ erkennen.
  • … ihre Zwänge, Tabus und Geheimnisse gestalten und einfach für sich behalten.
  • … erzählen, was Hikikomori in ihnen macht.
  • … ihrem inneren Hikikomori begegnen und sich mit ihm austauschen.


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